Buergerkrieg by Linda Budinger

Buergerkrieg by Linda Budinger

Autor:Linda Budinger [Budinger, Linda]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783838747484
Google: 5efiAAAAQBAJ
Barnesnoble:
Herausgeber: Bastei Entertainment
veröffentlicht: 2013-11-13T23:00:00+00:00


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17:30 Uhr

Zwei Stunden später brummte Cotton der Schädel. Deshalb dauerte es ein wenig länger als sonst, bis er den Signalton des Handys registrierte.

»Ja?«, meldete er sich.

»Wir haben einen Treffer«, sagte Zeerookah. »Jacob Fern von den Rebels. Aus seinem Gewehr wurde kürzlich eine Bleikugel abgeschossen. Die Laborratten sagen, es gibt Bleispuren in den meisten Flinten, aber die in Ferns Waffe sind eindeutig ganz frisch. Und sie passen zum Projektil.«

Cottons Puls schnellte in die Höhe. »Bring mir den Fingerabdruck-Scanner.« Er eilte hinaus.

Die Zeugen, die zur Befragung angetreten waren, saßen im Flur des Museums wie in einem Wartezimmer und redeten über ihre Uniformen. »Du kannst da nicht stoffüberzogene Knöpfe nehmen, nur weil sie dir besser gefallen«, meinte einer. »Es müssen Messingknöpfe sein.«

»Stimmt. Stoff geht gar nicht!«, sagte ein anderer.

Cotton erinnerte sich an Zeerookahs Bemerkung in Mr Highs Büro. »Jacob Fern«, rief er. Ein kleiner Mann in grauer Uniform stand auf und ging an ihm vorbei ins Zimmer.

Cotton schob rasch die Tür zu, als wollte er ein Raubtier einsperren. Aber immer noch lächelte er.

»Mr Fern, mein Name ist Special Agent Jeremiah Cotton. Ich ermittle wegen des Attentatsversuchs auf Senator Whatley.«

Der Mann hob den Kopf. »Können wir das schnell hinter uns bringen? Ich schmachte schon seit Stunden nach einer Kippe, und im Museum ist Rauchverbot.«

»Nichts lieber als das«, sagte Cotton. »Kennen Sie den Senator?«

»Natürlich. Aus dem Fernsehen.«

»Wissen Sie, wer etwas gegen den Mann haben könnte?«

»Außer der Waffenindustrie? Ich kann mir nicht denken, wer ihn sonst tot sehen will. Auch wenn seine Stammwähler bestimmt keine Fans des Anti-Waffen-Kreuzzugs sind.« Aus den schmalen Augen des Mannes sprach Intelligenz. Umso besser.

»Haben Sie etwas gesehen, als der Schuss fiel?«

Der Mann schüttelte den Kopf.

»Ungewöhnliches Mündungsfeuer? Jemand, der in die falsche Richtung gezielt hat? Was haben Sie im Moment des Schusses erlebt?«

Der Mann rieb über einen grünen Fleck auf der Hose. »Schätze, ich lag mit der Nase im Gras, kurz bevor alles abgeblasen wurde. Ich bin über Ben Stapleton gestolpert und hab das Gewehr verloren. Und nach dem spektakulären Abgang habe ich beschlossen, gleich unten zu bleiben, und alle viere von mir gestreckt.«

»Haben Sie beim Sturz versehentlich geschossen?«

»Nein. Hatte auch kein Pulver mehr.«

»Haben Sie in letzter Zeit mit scharfer Munition trainiert?«

»Schon länger nicht mehr. Keine Zeit.«

»Sie sind Fernmeldetechniker, nicht wahr? Verdient man da genug für so ein teures Hobby?«

»Oh. Wollen Sie mir einen Job beim FBI anbieten?«

Es klopfte an der Tür, dann trat Zeerookah ein. Er reichte Cotton das gewünschte Gerät.

»Sie haben sicher nichts dagegen, wenn wir Ihre Fingerabdrücke nehmen?«, erkundigte sich Cotton.

»Wozu?«, fragte Fern misstrauisch.

»Damit wir beweisen können, dass Ihr Gewehr tatsächlich Ihr Gewehr ist.«

»Ich kenne doch meine Rosalie!«

»Warum haben Sie sich für das 1855-Springfield statt für eine Enfield entschieden, das Standardmodell der Konföderierten? Weil man damit so gut zielen kann?«

»Es gefällt mir einfach. Eine schöne, ausgewogene Waffe.«

»Und wenn Whatleys Kreuzzug für schärfere Waffengesetze erfolgreich ist, müssten Sie das Gewehr sicher abgeben. Macht Sie das nicht wütend?«

Der Mann lief rot an. »Nehmen Sie die Fingerabdrücke, wenn es sein muss. Aber verschonen Sie mich mit weiterem Gefasel.«

»Sie haben also nicht auf den Senator gezielt?«

»Wenn ich auf ihn gezielt hätte, hätte ich getroffen.



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